Waldeisenbahn Muskau
Im Jahr 1883 erwarb Hermann Graf von Arnim die Standesherrschaft Muskau, zu der das Gebiet um Weißwasser und Muskau gehörte. Unter seiner Regie entstanden in der begünstigten Landschaft des Muskauer Faltenbogens Braunkohlengruben, Sägewerke, Ziegeleien und Papierfabriken. Um diese effektiv betreiben zu können, wurden sie ab 1895 mit einer 600 mm-Güterbahn verbunden, die man ursprünglich „Gräflich von Arnimsche Kleinbahn“ nannte. Später bürgerte sich die Bezeichnung Waldeisenbahn ein. Die Strecke hatte damals eine Ausdehnung von 80 Kilometern. Mit zunehmender Bedeutung des Kraftverkehrs wurde der Betrieb in den 80er Jahren eingestellt. Nach 1991 gelang der Wiederaufbau von Steckenabschnitten. Mit der Waldeisenbahn gelangt man seit 1992 vom Bahnhof Teichstraße in Weißwasser in gemütlicher Fahrt in den größten Rhododendron- und Azaleen-Park Deutschlands nach Kromlau. Ein zweites Ziel ist seit 1995 die im Neißetal eingebettete Kur- und Parkstadt Bad Muskau. Hier kann man dem weltberühmten Fürst-Pückler-Park einen Besuch abstatten. Während in der Regel Dieselloks aus den 50er Jahren die Personenwagen durch die reizvolle Landschaft des Muskauer Faltenbogens ziehen, stellt der Einsatz original getreu restaurierter Dampfloks an ausgewählten Tagen einen besonderen Höhepunkt dar. Durch den Umbau einer Industriebrache in Weißwasser entstand im Jahr 2001 die „Anlage Mitte“ als Fahrzeughalle und Museum, die 2009 durch ein Besucherinformationszentrum erweitert wurde. Die Waldeisenbahn Muskau zählt zu den Freizeitknüllern der Oberlausitz.